Jahnstraße

1909 benannt. Abzweigung von der Graf-Maximilian-Straße. Sackstraße. Privatstraße.

Friedrich Ludwig Jahn 1778 – 1852

Wohl den meisten Menschen ist Jahn als „Turnvater“ bekannt, doch eigentlich studierte er Theologie und Philologie und trieb Sprachforschung. Seine große Bedeutung liegt aber in der Begründung der Turnkunst, mit deren Hilfe er in Zeiten der Unterdrückung die physische und moralische Kraft des Volkes stärken wollte.

Im Geiste der vier „F“ – FRISCH-FROMM-FROH-FREI — entwickelte er das Turnen zu einer den ganzen Menschen erfassenden Einrichtung. 1811 eröffnete er den ersten Turnplatz auf der Hasenheide bei Berlin. Jahn litt darunter, dass seine politischen Ziele nicht zu verwirklichen waren. 1819 wurde er verhaftet und zu einer Festungsstrafe verurteilt. Während der Gefangenschaft verlor er seine Frau und zwei Kinder. Noch bis 1840 lebte er unter Polizeiaufsicht.

Wenige Jahre vor seinem Ableben war er Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung. In seinem Sinn wurde auch in Hohenems im Jahr 1885 ein Turnverein gegründet, und im Jahr 1913 eine der damals schönsten Turnhallen im Land eröffnet. Sie war lange Erziehungs- und Kulturstätte der sportbegeisterten Jugend und der Vereine unserer Stadt und wurde 2007 zum heutigen Markus-Sittikus-Saal der Schubertiade umgebaut.

Herbert Demuth, 1984, 2023 aktualisiert

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