Die Idee, Städtepartnerschaften abzuschließen, entstand zumeist in den 1950er-Jahren. Nach den verheerenden Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges sollten Städtepartnerschaften Menschen aus verschiedenen Ländern, insbesondere auch ehemalige Kriegsgegner, zusammenführen, um einen Beitrag zur Völkerverständigung und zur Friedensicherung zu leisten. Häufig werden Städtepartnerschaften mit einer Urkunde besiegelt und mit Tafeln an den Ortseinfahrten sichtbar gemacht. Gründe für die Entstehung von Partnerschaften können historische Verbindungen gemeinsame Schwerpunkte oder Herausforderungen, Namensgleichheit oder einfach Zufälle sein.
Bystré und Polička
Im Juli 1996 beschloss der Stadtrat mit den beiden ostböhmischen Städten Bystré und Polička eine Städtepartnerschaft einzugehen. Im Mai 1997 wurde in Polička die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet.
Die Verbindung zu diesen Partnerstädten ist eine historische: Der Hohenemser Reichsgraf Jakob Hannibal III. erwarb 1712 den böhmische Besitz Bystré/Bistrau im Austausch gegen die Reichsgrafschaft Vaduz. 1803 ließ Reichsgräfin Maria Rebekka Josepha von Harrach-Hohenems, Erbtochter der letzten Hohenemser Grafen, die Hohenemser Gemäldesammlung in ihren Wohnort Bystré überführen. Maria Rebekka starb 1806 in Bystré und liegt auch dort begraben. Heute ist die Gemäldesammlung Teil der 1994 eröffneten Städtischen Galerie Polička und zu Teilen in deren Besitz.
Ostfildern
Im Mai 2009 beschloss der Stadtrat eine Städtefreundschaft mit Ostfildern einzugehen. Die gemeinsame Unterzeichnung der Urkunde erfolgte im Juli 2009 in Hohenems.
Unmittelbare historische Verbindungen zwischen den beiden Städten gab es zunächst keine; über lose, bis in die 1970er-Jahre zurückreichende Kontakte, insbesondere zwischen dem Gesangverein Hohenems und dem Chor Eintracht Nellingen entwickelte sich nach der Jahrtausendwende zunehmend ein Austausch verschiedener Vereine. Eine zentrale Grundlage für die Städtefreundschaft war und ist so auch die langjährige Kooperation der Jugendarbeit in Ostfildern (L-Quadrat) und Hohenems (OJAH). Die Verbindung beider Einrichtungen wurde ebenfalls 2009 urkundlich besiegelt.