1909 benannt. Abzweigung von der Kaiser-Franz-Josef-Straße, mündet beim Schießstand in der Ledi in den Gsohlweg.
Die „Hochquellen“ haben heute, bedingt durch die Rheintalwasserversorgung, nicht mehr jene Bedeutung, die sie durch Jahrhunderte hatten. Das heutige Stadtzentrum wies ähnlich wie der Unterklien einen Wasserbedarf auf, der nur sehr mangelhaft gedeckt werden konnte. Bereits Graf Kaspar ließ 1613 eine Wasserleitung von der Ledi zum Palast legen. In weiterer Folge konnten damit 18 öffentliche Brunnen gespeist werden. Für Privathäuser bestand natürlich keine Möglichkeit, einen Wasseranschluss zu bekommen. Zudem durfte es nur für Trink- und Kochwasser verwendet werden. Zum Waschen stand der Emsbach zur Verfügung. Wie wertvoll dieses Wasser für Ems war, zeigt das Abkommen der Judengemeinde, die 1796 in der Judengasse einen eigenen Brunnen in Betrieb nehmen durfte, ohne das Bezugsrecht in der Christengasse zu verlieren. Dafür mussten sie aber 1/10 der Gesamterhaltungskosten tragen und den Brunnen in der Judengasse selbst unterhalten.
Diese „Ledi-Quellen“ konnten jedoch den immer höher werdenden Bedarf nicht mehr decken. Dazu kam noch, dass die schlechte finanzielle Lage der Gemeinde eine Sanierung oder gar einen Ausbau nicht ermöglichte. Immer wieder wurden Versuche zu Quellerschließungen unternommen. Nach langem Suchen und vielen Rechtsstreitereien konnte man 1897 nach dem Bau eines Sondierstollens neue Quellen finden. Man nannte sie die „Agnes-Quellen“. Daraufhin wurde im Jahr 1902 ein generelles Bauprojekt beschlossen. Der Umfang betraf die Fassung der „Ledi- und Agnesquellen“, die Erstellung eines Hochreservoirs und die Verlegung eines neun Kilometer langen Rohrnetzes im Ortsgebiet.
Siegried Fulterer, 1984