1918 benannt, führt von der Hochquellenstraße in der Ledi zur Alpe Gsohl, Gemeinde-Interessentschaft, Fahrverbot.

Der Weg zum Weiler Gsohl zweigte früher von der „Stoag“, dem unteren Teilstück der Bergstraße, ab. Weil er aber in seiner ganzen Länge meist steil und dadurch gefährlich war, wurde es notwendig, den Weg auf einer neuen Trasse flacher und breiter zu bauen. Dieses Vorhaben konnte gleich nach Beendigung des Ersten Weltkrieges, als wieder Arbeitskräfte zur Verfügung standen, verwirklicht werden.

Der auf einer Terrasse in 980 Metern Meereshöhe über dem Rheintal gelegene Weiler Gsohl war bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ganzjährig bewohnt. Der Name dürfte wie „Sohl“ ursprünglich eine Lache, Pfütze, in der sich das Wild suhlt, bezeichnet haben und somit in einem Zusammenhang mit der Jagd gestanden sein. Ritter Marquard von Ems verlieh im Jahr 1452 dem Walser Andreas Mathis einen Erblehensbrief für das Gebiet Gsohl. Nachdem es gerodet worden war, betrieben die Bauern Jahrhunderte hindurch Ackerbau. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde es vor allem zur Alpung genutzt. In den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts erwarb der jüdische Unternehmer Josef Rosenthal die Alpe, die nach seinem Tod an die Brüder überging. Noch im Jahr 1839 hatte Kreishauptmann Johann Ritter von Ebner in einem seiner Berichte festgehalten, dass der Weiler Gsohl aus drei Häusern bestehe, die im Jahr 1848 jedoch niedergebrannt sind und angeblich nicht mehr aufgebaut wurden. Auf einem Plan, der den Jagdbezirk der Gebrüder Rosenthal im Jahr 1903 ausweist, sind auf „Xoll“ allerdings wiederum drei Gebäude eingezeichnet.

Im Jahr 1906 verkauften die Brüder Rosenthal ihren Alpbesitz auf dem Gsohl um 145.000 Kronen an die Gemeinde Hohenems. Ab dem Jahr 1934 wurde die Alpe immer wieder an Paul Gasser verpachtet. Nach
seinem Tod übernahm sein Sohn Karl Gasser die Bewirtschaftung. Seit vielen Jahren ist das Gsohl ein beliebtes Wanderziel. In schneereichen Wintern eignet sich der Gsohlweg wegen des allgemeinen Fahrverbots für Fahrzeuge als Rodelbahn.

Norbert Peter, 1984

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