Steinstraße

1909 benannt. Abzweigung von der Reutestraße nach „Steckenwegen“.

Der Flurname „Am Stein“ bezeichnet ein Gelände bei den markanten Steinabfällen westlich der Parzelle „Steckenwegen“; der bekannteste Punkt dieser Art ist wohl die „Schillerwarte“. „Steckenwegen“ hat seinen Namen — wie Josef Zehrer nachweist — nicht etwa von „Stecken“ (= Stock), sondern bezeichnete ursprünglich „steile (althochdeutsch: steckel) Wege“. Und zwar wurden damit die Wege unmittelbar ins Tal hinunter gemeint, die direkt nach Lustenau führten.

Dorthin hatte dieser Teil der Reute besondere Beziehungen, wie die Sage vom „Steackaweaga-Wible“ zeigt. In schwerer Pestzeit soll im ganzen Steckenwegen nur noch ein altes Weiblein, ’s Brigittle, am Leben geblieben sein, das jeden Sonntag nach Lustenau zur Messe ging. Als sie selbst an der Pest gestorben war,  fingen die Kirchturmglocken plötzlich von selbst zu läuten an.

An der Weggabelung von Steinstraße und Schuttannenstraße befand sich im Haus Reutestraße 57 das Gasthaus „Stein“, das von 1903 bis 1943 und von 1948 bis 1960 von den Familien Mathis „Stua-Wüats“ betrieben wurde.

Norbert Häfele, 1984

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