Schollenstraße

1961 benannt, Verbindung von der Furchgasse zur Sohlstraße.

Bei langen Regenperioden erinnern die „Lachen“ heute noch an den ehemaligen „Tunzissee“, später „Egelsee“, „Seemähder“, „Seelache“ und „Roggen-Seemahd“, einen nacheiszeitlichen Rheintalsee, von dem im Mittelalter noch Reste vorhanden waren. In dieser einstigen Sumpf- und Wasserlandschaft tummelten sich noch vor wenigen Jahrzehnten Scharen von heute beinahe ausgestorbenen Wasser- und Riedvögeln.

Vor hundert Jahren hieß es in einer Schrift, dass im Frühjahr das Ried ertöne vom melodischen Ruf der zahlreich vorkommenden Riedschnepfe (Großer Brachvogel). Heute brüten in ganz Vorarlberg nur noch an die 30 Paare.

Später wurden die Schollen gegraben und der Name „Schollenstraße“ soll an jene Zeit erinnern. Noch heute kennt man den Riedäckern an, von welchen Teilen Schollen gewonnen wurde. Alte Leute wissen noch von den „Schollaschöpfa“ zu erzählen, jenen winddurchlässigen Hütten, in denen die Torfstücke getrocknet wurden. Die Kachelöfen wurden mit selbstgegrabenen „Scholla“ gefüttert und ,,d‘ Rochkessel zum Briama vertrieba“ an die Wagendeichseln der Fuhrwerke gehängt. Heute wird damit noch der „Schollaspeck“  geräuchert.

Rösle Häfele, 1984

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