Riedmillerstraße

1909 benannt. Seitenstraße der Theodor-Körner-Straße, ursprünglich zusammen mit der heutigen Straße „Im Wingat“ als Verbindung zur St.-Anton-Straße gedacht. Die Gebäude zählen seit 2002 zur Theodor-Körner-Straße. Privatstraße.

Bernhard Riedmiller 1757 – 1831

Riedmiller, geboren am 5. Juni 1757 in Illerbachen bei Memmingen, wurde zu einem der bedeutenden Hauptleute im Kampf der Vorarlberger gegen die Bayern und Franzosen. Mit 25 Jahren schloss er mit Cäcilie Wilburger die Ehe, die kinderlos blieb. Nachdem er in Bludenz ansässig geworden war – 1789 kaufte er um 5900 Gulden das Gasthaus zur „Krone“ – stand er schon 1796 als Hauptmann einer Bludenzer Freiwilligen-Kompanie vor. In den Kämpfen gegen die Franzosen im selben Jahr wurde er bei Höchst-Fußach verwundet. Auch in den Kämpfen des Jahres 1799 führte er zusammen mit Josef Sigmund Nachbauer die Vorarlberger Truppen an der Seite der österreichischen Verbände in den Kämpfen um Feldkirch an.

1809 hatte er den Rang eines Landesschützenmajors und war mit Johann Ellensohn und wieder mit Nachbauer am erfolgreichen Gefecht am 29. Mai im Weiler Klien bei Hohenems gegen die mit den Franzosen verbündeten Württemberger beteiligt. An einem einzigen Tag wurden die Vertreter der bayrischen Regierung aus dem Land vertrieben. Der Kampf erstreckte sich auch über die Grenzen, und so wurde durch Riedmiller und einen Tiroler Kommandanten bereits am 2. Juni Lindau eingenommen. Einige Tage später wurde Konstanz im Handstreich genommen und die erbeuteten Vorräte, auf zehn Schiffen verladen, triumphierend nach Bregenz gebracht. Nach dem neuerlichen Einmarsch der Feinde flüchtete er nach Tirol, führte unter Andreas Hofer etliche militärische Aktionen erfolgreich durch, musste zum Schluss allerdings wieder flüchten, diesmal in das Münstertal in die Schweiz. Vom österreichischen Gesandten in Bern erhielt er einen falschen Pass  für seine Reise nach Prag. Er lebte schließlich mit einem kaiserlichen Gnadensold von 1500 Gulden als pensionierter Major in Wien, wo er am 9. Jänner 1831 starb. Seine irdischen Überreste ruhen in Wien auf dem Währinger Friedhof. Am 25. Juni 1905 wurde in Bludenz zur Erinnerung an Bernhard Riedmiller ein Denkmal feierlich eingeweiht.

Josef Nachbauer, 1984

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