Nachbauerstraße

1909 benannt. Seit dem Bau der Diepoldsauer Straße ist die Zufahrt nur über die Schönwiesstraße möglich. Die Nachbauerstraße wurde in beide Richtungen zu einer Sackstraße.

Josef Sigmund Nachbauer 1759 – 1813

Nachbauer wurde am 16. Februar 1759 in Brederis bei Rankweil geboren. Er war als tüchtiger Schulmann seines Heimatortes weithin gerühmt, wegen seiner Einsicht, Ehrenhaftigkeit und Redlichkeit in Gemeinde und Gericht hoch geschätzt. Er erwirkte schon 1796, als die Franzosen Vorarlberg bedrohten, das Aufgebot des Landsturms und verwehrte dadurch dem Feind den Zutritt zum südlichen Landesteil. Seit jener Zeit galt er als der Führer der oberländischen Bauern. Er wurde als der fähigste und besonnenste aller Bauernführer des Landes genannt. In den Märzkämpfen 1799 glänzte er ebenso durch persönliche Tapferkeit, wie durch Umsicht, Entschlossenheit und Ausdauer, sodass ihm an der Rettung Feldkirchs ein Großteil der Ehre gebührt. Beim aufreibenden Gewaltmarsch zur Eroberung des Luziensteigs zog er sich ein langwährendes Leiden zu. Nicht minder kämpfte er am 13. Juli 1800 bei Feldkirch gegen Le Courbe und Molitor. Der Kaiser ehrte den schlichten, selbstlosen Mann im September 1802 durch die Große Goldene Ehrenmedaille mit rotem Band.

Das Jahr 1809 zeigte ihn auf dem Höhepunkt seiner Verdienste. Er bereitete die allgemeine Erhebung des Landes vor, bot den Landsturm auf und vertrieb die Württemberger, Bayern und Franzosen in raschem, energischem Kampf am 29. Mai 1809. Zum Landesverteidigungsmajor ernannt, und anfangs Juni auch vorläufiger Generalkommissär, traf er entsprechende Maßnahmen zur Verteidigung. Als aber dann im Herbst wie in Tirol der Rückschlag eintrat, war er seines Lebens nicht mehr sicher. Er flüchtete nach Tirol und leistete Andreas Hofer wertvolle Hilfe. Nach dem Schönbrunner Friedensschluss kam er in die Heimat zurück. Andere Anführer der Vorarlberger Erhebung suchten ihr Heil in der österreichischen Monarchie.  Sigmund Nachbauer aber blieb im Land. Die Bayern, die damals noch mit Napoleon verbündet waren, erkannten die Bedeutung dieses Freiheitskämpfers und verhafteten ihn überraschend. In der Nacht vom 3. auf den 4. April 1813 wurde er in Brederis abgeführt, zuerst nach München, und Ende August nach Ingolstadt in die Festung gebracht. Der tapfere und fromme Mann starb am 25. Oktober 1813 an einer schweren Krankheit und wurde mit allen Ehren eines Stabsoffiziers bestattet. Am 28. August 1910 wurde zu Ehren Josef Sigmund Nachbauers in Rankweil ein Denkmal enthüllt.

Josef Nachbauer, 1984

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