Haydnstraße

1956 benannt. Verbindung von der Nibelungenstraße zur Rheinstraße.

Josef Haydn 1732 – 1809

Im Jahr 1732 wurde Haydn im niederösterreichischen Rohrau als das zweite von zwölf Kindern eines wenig bemittelten doch musikalisch veranlagten Wagenbauers geboren,- so wurde er schon bald von einem verwandten Schulmann in Gesang und Instrumentalspiel unterwiesen und kam als Achtjähriger als Chorsänger in die Wiener Stephanskirche. Obwohl er kaum theoretischen Unterricht genoss, komponierte Haydn zwar früh, seine Schaffenstätigkeit begann sich aber erst zu entfalten, nachdem er mit Gluck und Dittersdorf bekannt geworden war. 1759 wurde er infolge einer Anstellung als Musikdirektor der Privatkapelle eines böhmischen Grafen unabhängig, kam nach etwa zwei Jahren als 2. Kapellmeister, später als alleiniger Dirigent zum Grafen Eszterhazy zuerst nach Eisenstadt, dann auf Schloss Eszterhaza an den Neusiedlersee. Auch nach vorübergehender Auflösung des Orchesters behielt er Titel und Jahrespension, und da er vom Fürsten bereitwillig Urlaub erhielt, konnte er endlich den wiederholten Einladungen nach London folgen; dort schrieb er verschiedene Kompositionen, die alsobald das Londoner Konzertleben beherrschten. Er wurde gefeiert, konnte vorteilhafte Verlags Verbindungen anknüpfen und lebte auf feudalen Landsitzen des englischen Adels. Als er endlich nach Wien zurückkehrte, wurde er auch dort mit Ehren überhäuft. 1794 fuhr er erneut nach London, wo er zwei weitere fruchtbare Konzertsaisonen verbrachte und kam erst zurück, als Eszterhazy ihn für sein neu installiertes Orchester als Dirigenten anforderte. Erst jetzt erreichte Haydn den Höhepunkt seines Künstlertums: mit 65 Jahren schrieb er „Die Schöpfung“ und „Die Jahreszeiten“, beide auf Übersetzungen englischer Dichtungen komponiert. Bald stellten sich Altersgebrechen ein, Haydns Arbeitskraft ließ nach, er vermochte in seinen letzten Lebensjahren nur selten das Zimmer zu verlassen. 1809 – wenige Tage nach dem Einrücken der Franzosen in Wien — starb Haydn; seine irdische Hülle wurde erst 1820 endgültig in der Bergkirche zu Eisenstadt beigesetzt.

Edith Witzemann, 1984

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