Negrellistraße

1958 benannt. Abzweigung von der Schönwiesstraße. Sackstraße.

Alois von Negrelli 1799 – 1858

Alois von Negrelli wurde als siebtes von elf Kindern eines Gutsbesitzersin Primiero (Trentino) geboren. Nach dem Abschluss der Seminarstudien in Feltre zog der junge Negrelli nach Innsbruck. 1817 war er Zeuge von den Schrecknissen der Rheinüberschwemmung. Er erkannte, dass die Techniker vor großen Aufgaben standen, denn Wasserbauten, bessere Straßen und Brücken waren überall notwendig. Er wollte Ingenieur werden, dieser Entschluss stand fest.

Im Februar 1818 trat er als Praktikant in den Dienst der Baudirektion Innsbruck. 1822 verschlug es ihn als Angehörigen der k. k. Provinzialbaudirektion nach Vorarlberg, wo ihm neben der Rheinregulierung auch zahlreiche andere Aufgaben übertragen wurden. So kommt es, dass es in unserem Land auch einige Gotteshäuser gibt, deren Pläne Negrelli entworfen hat. Die Kirchen in Satteins und Meiningen, die auf dem Sulzberg und jene in Wolfurt wurden nach seinen Plänen gebaut. Als die Dornbirner Ache 1823 große Überschwemmungen verursacht hatte, wurde nach den Plänen Negrellis die Achregulierung in Angriff genommen. Nach seinen Entwürfen wurden auch die ersten Straßen ins Große Walsertal und nach Brand gebaut und die Verbindung von Lochau nach Bregenz anders trassiert.

Dr. Aron Tänzer berichtet, dass die hiesige Judenschule im Jahr 1828 im Beisein des Kreisadjunkten Negrelli kollaudiert wurde. Und beinahe wäre sein Name auch mit der Baugeschichte unserer Stadt verbunden, denn Negrelli erhielt den Auftrag, Kostenvoranschläge und Pläne für die Umgestaltung des Palastes zu einem Landesgerichtsgebäude zu erstellen, die aber von Kaiser Franz I. aus Kostengründen nicht genehmigt wurden.

Weltbekannt wurde er schließlich als Schöpfer der Pläne für den Suezkanal, der sieben Monate nach seinem Tod eröffnet werden konnte.

Herbert Demuth, 1984, 2023 leicht aktualisiert

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