Brahmsweg

1984 benannt. Abzweigung von der Lustenauer Straße. Sackgasse. Privatweg.

Johannes Brahms 1833 – 1897

Johannes Brahms – 1833 in Hamburg geboren – entstammt einem holsteinischen Bauerngeschlecht; als erster erwählte sein Vater die Musik zum Broterwerb, konnte jedoch seine fünfköpfige Familie nur mühsam durchbringen. Den ersten Musikunterricht erhielt Brahms vom Vater, im Klavierspiel und in der Komposition förderten ihn Freunde der Familie. Er half bereits in seiner Knabenzeit als  Unterhaltungspianist mitzuverdienen, doch sein lebhaftes Bildungsbedürfnis, sein Drang zur Selbsterziehung sowie seine natürliche Freude an der Natur und am Wandern ließen ihn die harte Jugendzeit leichter ertragen.

Auf seinen romantischen Kunstfahrten erregte Brahms Bewunderung ob seines musikalischen Gedächtnisses, seiner Fertigkeit im Vom-Blatt-Spiel und Transponieren; so lernte er viele Künstler kennen – schließlich auch Robert und Clara Schumann, die von seiner Persönlichkeit und seinen noch unveröffentlichten Kompositionen tief beeindruckt waren.

Einige berufliche Enttäuschungen in seiner Vaterstadt waren für eine Übersiedlung nach Wien ausschlaggebend; wenn Brahms diese Stadt auch bald wieder verließ, kehrte er 1878 endgültig zurück, um von seiner Wahlheimat nur noch zu Konzertreisen und Sommerfrischen wegzugehen. Seine Honorare waren inzwischen so ansehnlich geworden, dass der immer bescheidene Mann nicht nur gut leben, sondern auch seine Familie in Hamburg unterstützen konnte. Wachsende Anerkennung und die Verbreitung seiner Werke in ganz Europa bewirkten öffentliche Auszeichnungen und Ehrungen.

Die Wagnerianer, die „Neudeutschen“, waren Brahms zuwider; er sah die Katastrophe der Symphonie kommen und wehrte ihrem Formzerfall durch Rückgriffe in Prinzipien der älteren Instrumentalmusik. Einer seiner Aussprüche: „Ich aber möchte meine Ohren behalten und gern wissen, was ein Klavierstück und was ein Orchesterstück, was ein Lied und was ein Chor ist.“ Als er im Jahr 1897 starb, hinterließ er vier Symphonien und andere Orchesterwerke, Konzerte, Kammer- und Klaviermusik, Werke für Orgel, Chorgesänge und Klavierlieder und ein Deutsches Requiem. Seine letzte Ruhestätte fand Brahms auf dem Wiener Zentralfriedhof neben den Gräbern von Beethoven und Schubert.

Edith Witzemann, 1984

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