Am Donnerstag, dem 7. April 2022, wurden zehn Bürger der Stadt Hohenems mit den Ehrengaben für ihre Verdienste um die Stadt ausgezeichnet.
Mit dem einstimmigen Beschluss der Stadtvertretung vom 22. Februar 2022 verlieh Bürgermeister Dieter Egger beim Ehrungsempfang den Ehrenring und die Goldene Ehrennadel. Den Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur, Sport, Sozialem und Wirtschaft wurde so für ihre Errungenschaften gedankt.
Dialog und Zusammenarbeit
In seinen Worten bedankte sich Bürgermeister Dieter Egger für das jahrzehntelange Engagement der Geehrten. „Ihre Tätigkeit und Ihre Verpflichtung der Gesellschaft gegenüber, die Sie über Ihre eigenen Bedürfnisse stellen, sind unverzichtbar. Sie geben damit der Stadt Hohenems die so wichtigen Impulse für deren Entwicklung mit“, so der Bürgermeister.
Dankesworte von Helfer und Köhlmeier
Der Ehrenring der Stadt, mit welchem Geehrte aufgrund ihrer Werke der Nachwelt als herausragende Persönlichkeiten in Erinnerung bleiben dürfen, wurde dieses Jahr an Monika Helfer, Michael Köhlmeier, Reinhold Bilgeri und Johannes Collini verliehen.
In Vertretung für Reinhold Bilgeri, der krankheitsbedingt passen musste, nahmen seine Frau Beatrix und Tochter Laura den Ehrenring in seinem Namen entgegen.
In Würdigung und Anerkennung ihres persönlichen Wirkens und der besonderen Verdienste um die Stadt Hohenems wurden Edmund Banzer, Irakli Gogibedaschwili, Agnes Jäger, Gertrude Klien, Heinz Loacker und Monika Reis mit der Goldenen Ehrennadel der Stadt ausgezeichnet.
Stellvertretend für die Geehrten sprachen Monika Helfer und Michael Köhlmeier Worte des Dankes über diese Anerkennung.
Ehrenring der Stadt Hohenems
Reinhold Bilgeri wurde 1950 in Hohenems geboren. Der „Rockprofessor“, der zu Beginn der 1980er-Jahre seine Arbeit als Gymnasiallehrer aufgab, um mit Songs wie „Video Life“ die österreichischen und internationalen Charts zu erobern, beherrscht den Umgang mit Wort, Ton und Bild. Sein künstlerisches Gesamtwerk hat eine große Bedeutung für das Vorarlberger Musikgeschehen. Durch seine Vielseitigkeit als Künstler hat Reinhold Bilgeri ganz Österreich gezeigt, was Vorarlberg musikalisch zu bieten hat.
Johannes Collini ist eine Hohenemser Persönlichkeit, die sich zur Stadt und zur Region bekennt. Der 1953 geborene Firmenchef studierte Technik und legte die Meisterprüfung in Oberflächentechnik ab. Als Vorstandsvorsitzender des Familienunternehmens Collini trug er dazu bei, die Firma zu einer weltweit tätigen Firmengruppe auszubauen. Johannes Collini ist es stets ein Anliegen geblieben, den Hohenemser Standort beizubehalten, 2012 noch auszubauen und so hier in der Region eine sichere Arbeitsstelle bieten zu können.
Monika Helfer wurde in Au geboren und lebt seit langem zusammen mit Michael Köhlmeier in Hohenems. Ihre literarische Arbeit umspannt mittlerweile mehrere Jahrzehnte. Seit ihrer ersten Romanveröffentlichung 1977 ist sie aus der gesamten deutschsprachigen Literaturszene nicht mehr wegzudenken. Was das literarische Werk von Monika Helfer auszeichnet, ist ein großes Verständnis für das Menschsein und für Familiengeschichten. Die Literatin ist eine wichtige Stimme, die sehr vielen Menschen sehr viel mitgibt und schenkt.
Michael Köhlmeier ist der „Große Erzähler“ der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Seit Jahrzehnten beweist der Autor seine Meisterhaftigkeit in der Romanform. Seine Stimme als Intellektueller ist eine wichtige unserer Zeit geworden, eine Stimme, die sich gegen antidemokratische Entwicklungen und Ausgrenzung ausspricht. Er war 2009 ein wichtiger Impulsgeber für den „Hohenemser Literaturpreis für deutschsprachige Autor:innen nichtdeutscher Erstsprache“, den die Stadt Hohenems alle zwei Jahre vergibt.
Goldene Ehrennadel der Stadt Hohenems
Edmund Banzer ist seit dem Jahr 2013 Präsident des Hohenemser Kulturkreises und hat wichtige Impulse für das Kulturleben der Stadt Hohenems gegeben. Er setzt sich für eine lebendige Geschichtsschreibung in der Stadt ein, darauf bedacht zu bewahren, was Hohenems in seiner Geschichte ausmacht und geprägt hat. Der Kulturkreis Hohenems hat in den letzten Jahren gleich mehrere Publikationen präsentiert, sowohl den beliebten „emser almanach“, die „Glopper-Chronik“ als auch das erfolgreiche „Hohenems-Lexikon“.
Irakli Gogibedaschwili ist Gründer und Künstlerischer Leiter des Kammerorchesters Arpeggione in Hohenems, welches 1990 gegründet wurde und ein Meilenstein für die Kulturszene der damals noch jungen Stadt war. Seit über drei Jahrzehnten hat Professor Gogibedaschwili mit viel Herzblut und ungebrochenem Engagement an dem Projekt „Arpeggione“ gearbeitet und so eine kulturelle Institution geschaffen. Mit den Konzerten hat das Orchester unter seiner Intendanz unvergessliche Stunden und kulturelle Höhepunkte in der Stadt geschaffen.
Agnes Jäger ist eine Hohenemser Persönlichkeit, die sich insbesondere um die Volkshochschule Hohenems sehr verdient gemacht hat. 2001 übernahm sie die Obfrauschaft des Vereins der Volkshochschule und übte dieses Amt mit viel Hingabe und Engagement aus. Zusätzlich übernahm sie 2005 die Geschäftsführung der VHS und stellte diese auf gänzlich neue Beine. Ohne diesen ehrenamtlichen Einsatz und viel Aufbauarbeit würde es die Hohenemser Volkshochschule als heute gut aufgestellte Institution und Verein wohl nicht geben.
Gertrude Klien hat es sich seit 1999 als Obfrau des Hilfswerks der Stadt Hohenems zur Aufgabe gemacht, Menschen zu helfen, die unverschuldet in Not geraten sind. Für sie ist es keine Funktion, sondern eine Berufung, versteckte Not herauszufinden, hilfsbedürftigen Menschen das entsprechende Verständnis und ein ehrliches Mitgefühl entgegenzubringen. In ihrer langjährigen Tätigkeit konnte sie viel bewirken und viele Nöte lindern. Sie genießt höchstes Ansehen für ihren Einsatz und ihre respektvolle Art.
Heinz Loacker hat gleich in mehreren Vereinen über Jahrzehnte unschätzbare ehrenamtliche Arbeit geleistet. Bei der Turnerschaft Hohenems war er 56 Jahre lang Vereinsfunktionär und wurde 2020 zum Ehrenvorstand ernannt. Als Veranstalter und Organisator realisierte er u. a. die Gymnaestrada in Hohenems und den beliebten Turnerball als Fixpunkt des Hohenemser Faschings. Sein langjähriges Engagement im Hohenemser Vereinsleben, insbesondere im Sport, ist ein Musterbeispiel für das Vereinsleben der Stadt und Vorbild.
Monika Reis hat sich um den Sport, speziell den Turnsport, sehr verdient gemacht. Das Jahrzehnte umfassende Engagement von Monika Reis als Sportfunktionärin wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Erst vor wenigen Wochen wurde sie mit dem „Großen Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg“ geehrt. Als Präsidentin der Vorarlberger Turnerschaft von 2003 bis 2021 hatte sie große Akzente setzen können – Akzente, die insbesondere der jungen Generation den Sport als positives gesundheitsförderndes und freundschaftliches Erlebnis nahebrachten.
