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Stellungnahme der Stadt zur Diskussion um eine örtliche Schutzzone „Schlossberg/Glopper“

Das Schutzgebiet ist zum Wohle der Bevölkerung und der Natur – und ein klares Nein zu Deponieideen in diesem Gebiet.

Es herrscht von Seiten der Familie Waldburg-Zeil große Aufregung über den Entwurf und die Auflage einer Verordnung für ein örtliches Schutzgebiet im Bereich Glopper/Schlossberg.

Zur Vorgehensweise und der Einbindung der Grundeigentümer

In allen Raumplanungs- sowie Naturschutz- und Landschaftsschutzverfahren gibt es rechtlich normierte Vorgehen, die die Einbindung der Eigentümer und der Öffentlichkeit regeln. Das ist im Wesentlichen immer derselbe Ablauf. Es wird von den Fachabteilungen ein Vorschlag erarbeitet, dieser wird dann in den zuständigen Gremien (in der Regel die Stadtvertretung) zur Auflage beschlossen. Im Rahmen dieses Auflageverfahrens können dann sowohl betroffene Eigentümer als auch die Öffentlichkeit Stellung nehmen und ihre Anregungen einbringen. Diese werden geprüft und fließen in die Erlassung der Verordnung ein. So wird das auch in diesem Fall angewendet. Der Umwelt sowie der Planungsausschuss der Stadt Hohenems haben einstimmig die Auflage der Verordnung empfohlen und die Stadtvertretung hat einstimmig die Auflage beschlossen. Diese kann jetzt von jedem eingesehen und Stellungnahmen abgegeben werden. Die betroffenen Grundeigentümer wurden direkt kontaktiert. Es findet also eine breite Diskussion nach demokratischen und rechtsstaatlichen Grundsätzen statt.

Der Inhalt der Verordnung stellt Kontinuität der aktuellen Schlossbergnutzung sicher

Das Gebiet Schlossberg und Glopper ist zweifelsohne ein kulturelles Erbe, ein prägendes Landschaftselement und ein wertvoller Naturraum, welcher auch im Biotopinventar des Landes angeführt ist. Die Stadt beschäftigt sich deshalb schon länger mit der „Unterschutzstellung“. In der Verordnung sind die Bauwerke „Schloss Glopper“ und „Ruine Alt Ems“ explizit ausgenommen, so dass hier auch weiterhin notwendige Sanierungsarbeiten durchgeführt werden können. Auch die land- und forstwirtschaftliche Bewirtschaftung ist weiterhin möglich – vor allem auch, wenn es um Sicherheitsfragen geht. Auch ist das Begehen der Wanderwege auf und um den Schlossberg weiter möglich, so dass der Hohenemser „Hausberg“ auch weiterhin der Bevölkerung für Freizeit- und Erholungszwecke zur Verfügung steht. Verboten ist lediglich das Entfernen von geschützten Pflanzen, übermäßige Belastungen durch Lärm und Licht, das Wegwerfen von Müll, Camping und das Ablagern von Materialien sowie Geländeveränderungen.

Deponie-Ideen als Grund für die Aufregung

Die Aufregung der Familie Waldburg-Zeil lässt sich vermutlich mit deren Idee begründen, im Bereich Glopper eine Bodenaushubdeponie zu errichten. Dies wird durch das Heranbringen dieser Idee an die Stadtverwaltung bestätigt. Ein völlig unvorstellbares Vorhaben, das massive Geländeveränderungen und Aufschüttungen in diesem schützenswerten Natur- und Landschaftsraum zur Folge hätte. Hunderte LKWs, die Bodenaushub in die Reute transportieren und dann noch über die schmale Zufahrt entlang des öffentlichen Kindergartens und der Volksschule Emsreute Richtung Glopper fahren, sind unvorstellbar und dazu sagt die Stadt Hohenems klar: NEIN! Derartige Vorhaben würden nun jedoch durch die Verordnung klar untersagt.

Die Familie Waldburg-Zeil droht in Folge nun mit der Schließung des Schlossbergs. Eine solche Schließung ist jedoch gar nicht möglich:

  • Erstens ist im Forstgesetz die Wegefreiheit gesetzlich geregelt.
  • Zweitens gibt es seit Jahren einen Vertrag zwischen der Stadt und der Familie Waldburg-Zeil, der die Benützung der Wanderwege und die Zugänglichkeit zum Schlossberg regelt und sichert. Im Gegenzug hat die Stadt seit Jahren die Instandhaltung und Pflege der Wanderwege übernommen.
  • Drittens ist eine Sperre der Ruine Alt-Ems aus Sicherheitsgründen sachlich in keinster Weise gerechtfertigt. Seit Jahren wird die Ruine Alt-Ems von Experten im Auftrag des Verkehrsvereins saniert und Instand gehalten.

„Wir laden die Familie Waldburg-Zeil im Rahmen der öffentlichen Auflage sehr gerne zu Gesprächen ein, ersuchen aber auch von Deponieplänen Abstand zu nehmen, da eine solche in diesem Gebiet zum Wohle der Menschen und der Natur völlig inakzeptabel ist. Das ist mit uns auch nicht verhandelbar!“, reicht Bürgermeister Dieter Egger die Hand für konstruktive Gespräche und findet aber gleichzeitig deutliche Worte zu den Deponieplänen.

Foto: Dietmar Stiplovsek

Schloss Glopper

Foto: Manfred Oberhauser

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