Kultur

Stadtflüstern: Vom Ranzenberg bis zum Rathaus – Hohenemser Lieblingsplätze werden zu Hörgeschichten

Auf der Bank am Ranzenberg, dem Gsohl, neben dem Hohenemser Rathaus, auf dem Gsätzle oder auch am Brunnen im Jüdischen Viertel laden seit wenigen Tagen kleine QR-Codes zum Scannen mit dem Handy und zum Hören der neuesten Stadtflüster-Geschichten ein.

Für das Projekt, durchgeführt vom Literaturhaus Vorarlberg in Zusammenarbeit mit der Stadt Hohenems, dem Büro für Gemeinwesen und der Initiative ‚Geborgenheit in Ems‘, haben elf Hohenemser Senioren Geschichten zu ihren Lieblingsorten geschrieben oder ihre Erinnerungen zu den einzelnen Orten erzählt. Begleitet wurden sie dabei von der Vorarlberger Autorin Erika Kronabitter. Jetzt haben die Stadtflüsterer ihre Erzählungen als Hörgeschichten an ihre Lieblingsplätze zurückgetragen und machen sie dort und im Stadtflüster-Stadtplan für alle hörbar.

Scannen und lauschen

„Beim Stadtflüstern habe ich etwas gemacht, das ich noch nie in meinem Leben gemacht habe“, lässt Katharina Fenkart ihre Teilnahme am Schreibworkshop begeistert Revue passieren. Ihr Lieblingsplatz ist auf dem Breitenberg, wo man über steile Einrisse im Berg gefühlt bis in das Innere der Welt blicken kann. An einem der vielen Bäume dort oben hängt jetzt der QR-Code, der direkt zu Katharinas Geschichte führt.

An Brogers Kapelle gibt Herta Bösch Einblick in ihr Leben als technisch interessiertes Mädchen und als junge Frau, die nicht lange zögerte, sondern die Dinge, die zu tun waren, einfach anpackte.

Hannelore König verbrachte ihre Kindheit im heutigen Rathaus und berichtet beim Stadtflüstern, wie sie als Dreijährige von ihren Brüdern im Korb am Türmle des Rathauses hochgezogen wurde.

Doris Waibel weiß, wie herzlich es schon immer in der Gaststube auf dem Gsohl zuging, wo niemand je außen vorgelassen wurde.

Fina Fenkart blickt schließlich gemeinsam mit ihrer langjährigen Freundin Maria Inama auf alte Zeiten zurück, in denen ihre Buben heimlich zum Schwimmen im Weiher auf dem Schwefelberg entwischt sind.

Weitere berührende und humorvolle Geschichten von Ingrid Rupitz (Alte Zeiten Museum), Anton Amann (Gsätzle), Jakob Aberer (Ranzenberg) und Edmund Banzer (Brunnen im Jüdischen Viertel) warten darauf, direkt vor Ort angehört zu werden. Hören Sie rein!

Stadtflüster-Stadtplan für zu Hause

Wer den Stadtflüster-Geschichten lieber zu Hause folgen möchte, findet beim Stadtmarketing Hohenems den Stadtflüster-Stadtplan. Hier gibt es nicht nur eine Übersicht über alle Stadtflüster-Orte, sondern auch den QR-Code, der zu den Geschichten aller Stadtflüsterer führt. Bereits im vergangenen Jahr haben Schüler der Mittelschule Herrenried ihre Lieblingsorte in Mini-Science-Fiction, kurzen Dialogen oder auch kleinen Gedichten erzählt. Jetzt vermischen sich die jungen Stimmen mit den Lebenserinnerungen der Hohenemser Senioren.

Weitere Informationen unter www.literatur.ist

Herta Bösch erzählt an der Brogers Kapelle von früheren Zeiten./Fotos: Frauke Kühn

Hannelore König wuchs als Kind im heutigen Rathaus auf./Fotos: Frauke Kühn

Katharina Fenkart blickt vom Breitenberg ins Innere der Erde. /Foto: Frauke Kühn

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