Eine ganz besondere Ehre wurde dem aufstrebenden Talent Benjamin Kienböck (18) vom Schachklub Hohenems zuteil. Der Weltschachverband FIDE verlieh ihm zum Jahresende den Titel „FIDE-Meister“.
Dieser Titel wird auf Lebenszeit verliehen und bleibt somit auch bestehen, wenn später die Elo-Zahl wieder unterschritten würde. „FIDE-Meister“ (FM) ist der dritthöchste Titel, darüber liegen nur noch die beiden Titel „Internationaler Meister“ (IM) und „Großmeister“ (GM).
Bei einem Turnier in Budapest konnte Kienböck im Dezember 2024 die erforderliche Norm, die bei einer Elo-Zahl von 2.300 liegt, erlangen. Die Elo-Zahl ist eine Wertungszahl, welche die Spielstärke von Schachspielern beschreibt. In der dritten Runde des Turniers triumphierte er in einer entscheidenden Partie gegen den Polen Jan Golecki, wobei er in angespannter Stellung und beidseitiger starker Zeitnot, auch das Glück auf seiner Seite hatte.
Kienböck besucht derzeit die 8. Klasse des Sportgymnasiums Dornbirn, Sparte Spitzensport, wo er vom Internationalen Meister (IM) und A-Trainer Milan Novkovic trainiert wird. Weiters erhält er noch zusätzliche Trainingseinheiten über den Schachklub Hohenems durch IM Guntram Gärtner. Als nächstes Ziel peilt Kienböck den zweithöchsten Titel „Internationaler Meister“ an.
2. Bundesliga West
Nach acht von insgesamt elf Runden führt der Schachklub Hohenems überraschend die Tabelle der 2. Bundesliga West mit einem Mannschaftspunkt Vorsprung an. Allerdings warten in den verbleibenden drei Begegnungen noch besonders starke Gegner, die derzeit die Ränge 2, 3 und 6 belegen.
Das Emser Team, dessen Kader auf dem Papier schwächer einzustufen wäre, wuchs förmlich über sich hinaus und erspielte sich in acht Runden ebenso viele Mannschaftssiege. Selbstredend, dass das ganze Team hervorragend gespielt hat, aber mit Teamgeist und Kampfgeist sowie dem frischgebackenen FM Benjamin Kienböck, der alle seine Partien gewinnen konnte, wurden kräftige Zeichen gesetzt. Ein 100-Prozent-Ergebnis ist auch bezeichnend für Kienböcks kompromissloses Angriffsspiel. Stellungen, die andere Spieler gerne mal Remis geben, spielt er mit enormem Kampfgeist auf Sieg weiter.
Insgesamt ist der Schachklub Hohenems ein leuchtendes Beispiel für den unermüdlichen Einsatz, Schach sowohl als Breitensport als auch als Spitzensport weiterzuentwickeln. Mit Spannung sieht der Klub den kommenden Begegnungen der Bundesliga sowie der weiteren Entwicklung von Benjamin Kienböck entgegen.