Kultur

Hohenems jazzt: Die demokratische Musikart

Am kommenden Samstagabend präsentiert das Jugendjazzorchester Vorarlberg (JOV) im ersten Teil von „Hohenems jazzt“ das Ergebnis eines viertägigen Workshops. Mit Unterstützung der vier Dozenten Phil Yaeger, Martin Eberle, Sophie Hassfurther und Benny Omerzell proben die jazzbegeisterten Jugendlichen nun im Pfarrsaal.

Vom Pfarrsaal St. Karl grooved es mit Schlagzeug- und Posaunenklängen in die Marktstraße – rund fünfzehn jazzbegeisterte Jugendliche proben gerade ihr Konzertprogramm ein. Während das Jazzorchester Vorarlberg bereits seit 18 Jahren besteht, wurde das Jugendjazzorchester 2022 als Kooperation zwischen dem JOV und dem Vorarlberger Musikschulwerk ins Leben gerufen.

Die Blättle-Redaktion hat Phil Yaeger im Vorfeld um ein paar Worte gebeten:

Redaktion: Phil, ihr seid vier Coaches, die alle einen unterschiedlichen Stil pflegen und unterrichten. Gibt es für diesen Workshop gemeinsame Punkte, die ihr alle den Jugendlichen näherbringen möchtet?

Phil Yaeger: Obwohl wir vier Dozenten mitunter verschiedene Stile pflegen, kommen wir aus einer gemeinsamen Tradition mit gemeinsamen musikalischen Werten und Vorstellungen. Jazz ist an sich eine ausgeprägt soziale, demokratische Musikrichtung, dieses „Sich-Absprechen“ mit Kollegen ist für uns gelebter Alltag. Somit gibt es ja gerade bei diesem Projekt keine unterschiedlichen Herangehensweisen oder Ziele, sondern einen gemeinsamen, vorab besprochenen Ansatz.

Erzählst du uns mehr über diesen Ansatz?

In der großen Besetzung werden in erster Linie die Grundsätze des Bigband-Spielens vermittelt, zum Beispiel eine stilgerechte Phrasierung, das Spielen im Satz und Ansätze zu Improvisation im Rahmen des großen Ensembles.

Gibt es denn auch andere Besetzungen außer des großen Ensembles?

Da das Niveau der Teilnehmenden sehr unterschiedlich ist, haben wir uns entschlossen, heuer ein kleineres „Masterclass-Ensemble“ für die fortgeschrittenen Teilnehmer von der großen Besetzung abzukoppeln. In diesem Rahmen werden dementsprechend Konzepte wie angewandte Theorie bzw. Improvisation (solistisch und kollektiv), fortgeschrittene rhythmische Konzepte usw. bearbeitet.

Welche Impulse möchtet ihr den Jugendlichen mitgeben?

Im Allgemeinen wollen wir den Teilnehmenden vor allem einen Einblick in die Vielfalt des Jazz vermitteln – und ihnen die einzigartigen Möglichkeiten für Selbstausdruck und gemeinsames Gestalten vorstellen, die Jazz bietet.

Vielen Dank für das Gespräch!

Hohenems jazzt

Das Jugendjazzorchester mit den Referenten.

Phil Yaeger (Foto: Georg Cizek-Graf)

Das Jazzorchester Vorarlberg mit AJA (Foto: Karin Nussbaumer).

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