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Hohenems beschließt Konzept und Einrichtung einer Kinder- und Jugendvertretung

Kinder und Jugendliche haben einen anderen Blick auf ihre Umgebung. Oft ist es so, dass die Erwachsenen denken und meinen, sie wissen, was die Kids brauchen. Aber nur, weil man selbst mal Kind war, ist es nicht dasselbe, da die eigene Kindheit ja auch in einer anderen Zeit stattfand und sich Bedürfnisse, Wünsche, Interessen, Weltanschauungen etc. ändern.

„Und das ist gut so“, ist die Stadt überzeugt. Auch die Stadtvertreter stimmten in der Sitzung am 28. Februar 2023 einstimmig zu. Die Vielfalt, die in Hohenems grundsätzlich gelebt wird, soll auch in der Stadt bei Aktivitäten, Stadtgestaltung etc. sichtbar werden. Hohenems soll ein Lebensraum für alle sein, für alle Geschlechter, alle Menschen mit unterschiedlichen Nationalitäten und eben auch für alle Altersgruppen. Es gibt für Erwachsene in jedem Alter Gestaltungsmöglichkeiten durch Mitarbeit in Vereinen, diversen Gruppen wie Seniorenvereinigungen, kulturellen Vereinigungen etc. Die Erwachsenen haben also überall Möglichkeiten – schlussendlich maßgeblich durch die Politik – sich einzubringen. Doch bei Kindern und Jugendlichen fehlt das oft.

Daher wird in Hohenems ein neues Projekt zur Realisierung eines Kinder- und Jugendbeteiligungsformats gestartet. Mit dem nun vorliegenden Konzept soll eine Rahmenstruktur geschaffen werden, die sich während des Prozesses der Kinder- und Jugendbeteiligung weiterentwickelt. Die Kinder und Jugendlichen sollen dabei maßgeblich an der Entwicklung und Gestaltung des Formats teilhaben.

Aktive Einbindung von Kindern und Jugendlichen

„Wir sehen in der Kinder- und Jugendvertretung ein wichtiges Instrument zur Förderung von Beteiligung und Engagement der jüngeren Generation. Mit diesem Projekt werden Kinder und Jugendliche aktiv in die Entscheidungsprozesse der Stadt eingebunden. Daher bekennen wir uns zu einer wertschätzenden, offenen und unterstützenden Haltung gegenüber der Kinder- und Jugendvertretung“, erklärt Bürgermeister Dieter Egger die Idee dahinter.

„Wichtig ist: Kinder und Jugendliche sind KEINE kleinen Erwachsenen. Sie haben andere Bedürfnisse und diese finden wir in der Politik und in der Stadtverwaltung nur heraus, wenn die Kids die Möglichkeit haben, sie uns mitzuteilen, sich dafür einzusetzen, darum wollen wir das. Und wer weiß, vielleicht ist gerade bei den ersten Kindern auch schon die zukünftige Bürgermeisterin oder ein zukünftiger Bildungsstadtrat dabei?“, ergänzt Vizebürgermeisterin und Bildungsstadträtin Patricia Tschallener.

Auftaktveranstaltung und Projektwettbewerb

Im Rahmen von Workshops an den Schulen werden die Kinder und Jugendlichen über die möglichen Formate und Möglichkeiten informiert. Eine Auftaktveranstaltung und ein Projektwettbewerb tragen dazu bei, Kinder und Jugendliche für eine langfristige Mitarbeit in einer Kinder- und Jugendvertretung zu gewinnen. Die ausgewählten Projekte werden von einer Jury aus Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bewertet und umgesetzt. Hierfür steht ein Budget von 15.000 Euro zur Verfügung.

Entwicklung von innen heraus

Um eine erfolgreiche Projektumsetzung zu gewährleisten, ist eine kontinuierliche Prozess- und Projektbegleitung notwendig. Die konkreten Aufgaben und Umsetzungsschritte der unterschiedlichen Akteure müssen dabei genau definiert und koordiniert werden. Es soll von vornherein kein klassisches Kinder- und Jugendparlament geben. Ziel des Projekts ist es, eine Kinder- und Jugendvertretung in Hohenems zu etablieren, die sich im Rahmen des Beteiligungsformats von sich aus entwickelt.

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