Kultur

Ein Mosaik aus Klangfarben

Am 9. September 2023 verwandelt sich der Löwensaal in einen Jazz-Club: Das Jazzorchester Vorarlberg (JOV), die Jazz-Stimme AJA und das Jugendjazzorchester Vorarlberg (JJOV) werden ihr Repertoire zum Besten geben.

Im Vorfeld hat Martin Eberle, Künstlerischer Leiter des JOV, im Interview gerne vorab ein paar Fragen beantwortet:

Martin, im JOV sind die verschiedensten Musiker mit ihren ganz eigenen Jazz-Stilen. Jeder hat eine andere Art der Improvisation – wo fließt das zusammen?

Martin Eberle: Das ist genau das Spannende daran. So fügen sich die individuellen Stärken und Klangfarben in den Kompositionen bzw. den Arrangements zu einem großen Ganzen zusammen. Vor allem, wenn die Musik den Musikern auf den Leib geschrieben wird. So wird aus jedem einzelnen glitzernden Steinchen ein wunderschönes Mosaik.

Am Jugendjazzorchester nehmen Jugendliche teil, die bereits die ersten Berührungen mit dem Jazz hatten. Ist das JJOV auch als Vorbereitung für das JOV gedacht?

Wir teilen uns die Leitung des JJOVs auf. Martin Franz und Michaela Nestler sind für die Organisation zuständig, Phil Yaeger schreibt die Arrangements und beim Start des Workshops besprechen wir dann mit allen Dozenten (Sophie Hassfurter, Benny Omerzell, Phil Yaeger und Martin Eberle), was wir den jungen Musikern mitgeben können und wie wir sie bei den einzelnen Stücken einsetzen. Dabei wollen wir ihnen das Ensemblespiel im Jazz und der Popularmusik näherbringen und Freude am Improvisieren vermitteln. Dieser Workshop soll eine Ergänzung zu den zahlreich bereits etablierten klassischen Jugendorchestern, Jugendchören und der Blasmusik sein und dadurch den Jugendlichen die große Vielfalt der Musik näherbringen. Natürlich freut es uns, wenn sich dann jemand intensiver mit der Musik beschäftigt und somit ein Kandidat für das JOV werden kann. Wir werden ja auch nicht jünger (lacht).

Jazzorchester und doch Big Band – seid ihr eine fixe Formation?

Der Begriff Jazzorchester lässt sowohl in der Besetzung als auch stilistisch mehr Spielraum und da die Besetzung und die Musik von Projekt zu Projekt variiert und nicht immer in der herkömmlichen „BigBand-Formation“ und Stilistik gespielt wird, haben wir uns für diesen Namen entschieden.

Das Jazzorchester wird ja heuer 18. Was waren die tollsten Momente, was hat sich seitdem aber auch verändert?

Für mich ist jedes Konzert mit dieser Formation musikalisch wie auch menschlich ein ganz besonders schöner Moment und ich denke, ich spreche da auch für alle beteiligten Musiker. Es gab so viele schöne Momente und das Ensemble hat sich über die Jahre zu einem homogenen Klangkörper mit internationalem Format etabliert. Zu den Highlights zählen die Tour mit den „5/8terl in Ehren“ im Frühjahr diesen Jahres sowie Konzerte auf internationalen Festivals (Jazzfestival Saalfelden, Jazz in the City Salzburg, Glatt&Verkehrt) oder auch im Wiener Konzerthaus, dem Spielboden und dem Porgy&Bess. Weitere Meilensteine sind sicher auch die fünf Albumproduktionen und die zahlreichen Uraufführungen und Kooperationen mit großartigen Künstlern und Kollektiven aus verschiedensten Ländern und Genres. Ich freue mich auf alles Weitere und auch unser 20-jähriges Jubiläum, für das wir jetzt schon am planen und vorbereiten sind. Da wird es einige Highlights geben. Man darf also schon sehr gespannt sein!

Hohenems jazzt

  • Wann: Samstag, 9. September, 19 Uhr
  • Wo: Löwensaal, Schlossplatz 9
  • Tickets: Stadtmarketing Hohenems, Tel. 05576/7101-2000

Das Jazzorchester Vorarlberg mit AJA (Foto: Karin Nussbaumer).

Martin Eberle, der künstlerische Leiter des JOV (Foto: Nikolaus Ostermann).

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