Kultur

Buchpräsentation der Vorarlberger Familiennamen

17.734 Familiennamen, 5.600 urkundliche Belege, 552 Wappen und Siegel: Über fünf Jahre arbeitete der Namensforscher Hubert Allgäuer an diesem zweibändigen Werk. Das „Etymologische Lexikon der Vorarlberger Familiennamen“ wird nun am Donnerstag, dem 16. November 2023, um 19.30 Uhr im Salomon-Sulzer-Saal präsentiert.

Namen sind ein interessantes Stück Kulturgeschichte. Sie gewähren Einblick in die Zeit ihrer Entstehung – dem Mittelalter. Dieses Lexikon mit 1.500 Seiten zeigt Herkunft, Bildung und Bedeutung der Familiennamen auf, nicht sippengeschichtliche Bezüge. Dahinter steht das Bemühen, die „Urheimat“ eines Namens aufzuspüren.

Stuuda, Giger, Schnider

Um das Jahr 1500 war in Vorarlberg die Zweinamigkeit weitgehend abgeschlossen, das heißt: jeder hatte einen Zu- bzw. Nachnamen. So ist „Müller“ in Vorarlberg noch heute der häufigste und „Schneider“ der zweithäufigste Name. Doch Namen können rücksichtlos wie liebevoll sein: Der Name des berühmten Dichters Friedrich von Schiller stammt von einem Vorfahren, der schielte. „Eiter“ ist der Nachkomme einer Agathe. „Köpfer“ ist ein Bader (heute ein Naturheiler), der Schröpfköpfe aufsetzt.

„Unsere alemannische Mundart in Vorarlberg basiert auf dem Mittelhochdeutschen. Ein Vorarlberger weiß, dass der Name ‚Studer‘ vom mundartlichen ‚Stuuda‘ (Staude) kommt und der ‚Giger‘ ein Geiger und der ‚Schnider‘ ein Schneider ist“, so Hubert Allgäuer.

Eine Wissenslücke füllen

Hubert Allgäuer widmete sich diesem Thema aufgrund vermehrter Anfragen hinsichtlich der Bedeutung von Familien-, Vor- und Taufnamen an ihn. „Diesbezüglich scheint das Lexikon für viele eine Wissenslücke zu füllen“, so der bekannte Namens- und Dialektforscher.

Das Buch ist bei der Veranstaltung erhältlich; der Eintritt ist frei!

Hubert Allgäuer

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