ServiceüberblickHohenemser Literaturpreis 2025 für deutschsprachige Autor*innen nichtdeutscher Erstsprache

Hohenemser Literaturpreis 2025 für deutschsprachige Autor*innen nichtdeutscher Erstsprache

Aisouda Hoshiyar gewinnt den 9. Hohenemser Literaturpreis 2025

Die Stadt Hohenems freut sich außerordentlich, die Preisträgerin des diesjährigen Hohenemser Literaturpreises für deutschsprachige Autor*innen nichtdeutscher Erstsprache bekannt zu geben: Die begehrte Auszeichnung geht an Aisouda Hoshiyar für ihr Werk „Your hands are my home“. Mit dieser Ehrung ist ein Preisgeld von 7.000 Euro verbunden.

Aisouda Hoshiyar (geboren 1994 in Shiraz, Iran) studierte Angewandte Statistik in Göttingen und promovierte in Data Science in Hamburg. Seit 2022 widmet sie sich dem Schreiben gesellschaftspolitisch relevanter Texte und arbeitet aktuell an ihrem Debütroman. Über die Auszeichnung mit dem Preis sagt sie: „Die Nachricht, diesen wichtigen Preis zugesprochen bekommen zu haben, erfüllt mich mit großer Freude und Dankbarkeit. Es ist besonders bedeutsam, weil er meiner Literatur Sichtbarkeit verleiht und dazu beiträgt, sie ohne einschränkende Labels anzuerkennen. Mein herzlicher Dank gilt der Jury für diese Entscheidung.“

Die Jury des 9. Hohenemser Literaturpreises, bestehend aus den renommierten Literaturkritikern Susanne Ayoub, Tino Schlench und Veronika Schuchter, legte in ihrer Begründung dar, warum die Wahl auf Aisouda Hoshiyar und ihr Werk fiel: „Mit ‚Your hands are my home‘ wird ein Text ausgezeichnet, der von der ersten Zeile an einen unkonventionellen und kraftvollen Ton anschlägt. Bereits die Eröffnung, in der die Erzählerin ihre frühe, kindliche Zuneigung zur Nachbarstochter auf ungewöhnlich offene Weise thematisiert, etabliert einen Erzählstil, der sich lustvoll und unerschrocken mit Fragen der Identität und des Begehrens auseinandersetzt.“

Die vertrauliche Jurysitzung wurde von Frauke Kühn, der Geschäftsführerin des Literaturhaus Vorarlberg, geleitet. Sie hob die sorgfältige Arbeit der Jury hervor: „Die vielstimmig und kompetent besetzte Jury hat die eingereichten Texte nicht nur auf ihren literarischen Anspruch, die handwerkliche Umsetzung und ihre thematische Relevanz hin beleuchtet, sondern auch geprüft, wie die Texte klingen und ob sie Lesefreude bereiten. Dieser professionelle wie lebendige Diskurs hat die vielfältigen Facetten der Texte differenziert gewürdigt und stellt die Entscheidung für die Preisträgerin auf ein nachhaltig tragfähiges Fundament.“

Der Hohenemser Literaturpreis setzt damit ein wichtiges Zeichen, indem er literarisches Schaffen würdigt, das von Mehrsprachigkeit und interkulturellen Erfahrungen geprägt ist und somit eine wertvolle Bereicherung der deutschsprachigen Literaturlandschaft darstellt.

ORF Beitrag anhören:

Radio Vorarlberg – Kultur, 10.6.2025

Jury

Der Hohenemser Literaturpreis wurde von einer hochkarätigen Jury vergeben: Veronika Schuchter (Universität Innsbruck), Tino Schlench (Kultursommer Wien) und Susanne Ayoub (Autorin, Regisseurin) bringen ihre vielfältigen Perspektiven ein. Gemeinsam setzen sie sich für literarische Vielfalt und spannende Diskussionen ein.

Programm

Zufallsbegegnung
Mi, 04.06.2025, 19 Uhr
Literaturhaus Vorarlberg

Wolfsherz – für Jugendliche ab 12 Jahren
Do, 05.06.2025, 16 Uhr
Bücherei Hohenems

Preisverleihung / Multimediale Lesung Dr. Susanne Ayoub / Performance Mieze Medusa
Do, 05.06.2025, 18 Uhr
Literaturhaus Vorarlberg
Information
Stadt Hohenems | Kulturabteilung
+43 5576 7101 1251 | kultur@hohenems.at

Hohenemser Literaturpreis 2025
für deutschsprachige Autor*innen nichtdeutscher Erstsprache

Die im Dreiländereck gelegene Stadt Hohenems zeichnet sich durch eine lange Tradition des kulturellen Austauschs aus. Diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit ermöglicht es den Menschen, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu inspirieren. Die deutschsprachige Literatur spiegelt diese Dynamik wider, indem sie die vielfältigen Erfahrungen und Perspektiven der Menschen im Dreiländereck aufnimmt und zu neuen literarischen Werken verarbeitet. Dadurch entsteht eine lebendige und vielfältige literarische Landschaft, die von der Begegnung mit dem Anderen und Neuen geprägt ist. Der „Hohenemser Literaturpreis für deutschsprachige Autor*innen nichtdeutscher Erstsprache“, der seit 2009 alle zwei Jahre verliehen wird, soll diesen Prozess hervorheben und zur Geltung bringen.


Hohenemser Literaturpreisverleihung 2025 im Literaturhaus Vorarlberg: Jurorin Susanne Ayoub, Juror Tino Schlench, Preisträgerin Aisouda Hoshiyar, Jurorin Veronika Schuchter und Kulturstadträtin Erika Kawasser (v.l.)

Hohenemser Literaturpreisverleihung 2023 im Salomon-Sulzer-Saal für deutschsprachige AutorInnen nichtdeutscher Muttersprache: Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink, Juror Stefan Gmünder, Preisträger Bülent Kacan, Stadträtin Erika Kawasser, Jurorin Veronika Schuchter, aUGUST*-Preisträgerinnen Hannah Bethge und Neela Rensmann

Hohenemser Literaturpreisverleihung 2021 im Salomon-Sulzer-Saal für deutschsprachige AutorInnen nichtdeutscher Muttersprache: Jurorin Precious Nnebedum, Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink, Preisträger Stefan Feinig, Jurorin Renate Giacomuzzi, Bürgermeister Dieter Egger

Hohenemser Literaturpreisverleihung 2019 im Salomon-Sulzer-Saal für deutschsprachige AutorInnen nichtdeutscher Muttersprache: Juror Vladimir Vertlib, Bürgermeister Dieter Egger, Preisträgerin Karosh Taha, Landesrat Christian Bernhard, Juror Zafer Şenocak, Stadtrat Johannes Drexel (v. l.)

Hohenemser Literaturpreisverleihung 2017 im Salomon-Sulzer-Saal für deutschsprachige AutorInnen nichtdeutscher Muttersprache: Moderatorin Eva Häfele, Landeskulturamtsleiter Winfried Nußbaummüller, Jurorin Anna Mitgutsch, Preisträger Selim Özdoğan, Pianist Károly Gáspár, Stadtrat Markus Klien (v. l.)

Hohenemser Literaturpreisverleihung 2015 im Salomon-Sulzer-Saal für deutschsprachige AutorInnen nichtdeutscher Muttersprache: Bürgermeister Richard Amann, Juror Doron Rabinovici, Preisträgerin Que Du Luu, Juror Vladimir Vertlib, Jurorin Anna Mitgutsch und Landesrätin Bernadette Mennel (v. l.)

Hohenemser Literaturpreisverleihung 2013 im Salomon-Sulzer-Saal für deutschsprachige AutorInnen nichtdeutscher Muttersprache: Landtagspräsident Bernhard Songeregger, Vizebürgermeister Günter Linder, Preisträgerin Léda Forgó, Preisträger Saša Stanišić, Jurorin Anna Mitgutsch, Juror Zafer Şenocak (v.l.)

Hohenemser Literaturpreisverleihung 2011 im Salomon-Sulzer-Saal für deutschsprachige AutorInnen nichtdeutscher Muttersprache: Nationalratspräsidentin Barbara Prammer, Preisträgerinnen Eleonora Hummel, Sandra Gugic, Vizebürgermeister Günter Linder (v. l.)

Hohenemser Literaturpreisverleihung 2009 im Salomon-Sulzer-Saal für deutschsprachige AutorInnen nichtdeutscher Muttersprache: Preisträger*innen Agnieszka Piwowarska, Michael Stavarič, Susanne Gregor, Juror*innen Zsuzsanna Gahse, Anna Mitgutsch, Michael Köhlmeier und Doron Rabinovici (v. l.)


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